Ein Beispiel verdeutlicht den Unterschied:
Konfliktlösung auf der Strategieebene: „Räum dein Besteck in die Spülmaschine. Wie oft muss ich dir das noch sagen, bis du das machst?“
Konfliktlösung auf der Bedürfnisebene: „Ich sehe, dass das Besteck auf der Spülmaschine liegt und nicht drin, wie wir es vereinbart haben. Das verärgert mich sehr, weil es mir wichtig ist, sich an Vereinbarungen zu halten. Kannst du bitte in Zukunft darauf achten und das Besteck in die Spülmaschine räumen?“
Schon jetzt spürst du wahrscheinlich den Unterschied zwischen den beiden Ansätzen. Wo besteht mehr Bereitschaft zur Lösung, Verbindung, Kontakt und Harmonie?
Strategien sind z. B.: Müll runterbringen, Geschirr in die Spülmaschine stellen, Socken in den Wäschekorb legen. Die Bereitschaft deines Gegenübers ist oft nicht so groß, genau jetzt und so zu handeln, wie du es möchtest. Klingt das vertraut?
Wenn wir jedoch gefühls- und bedürfnisorientiert kommunizieren und um etwas bitten, ist dein Gegenüber aufgeschlossener und die Bereitschaft größer zu einem Gespräch auf Augenhöhe. Warum? Weil er sich mit deinen Gefühlen und Bedürfnissen verbinden kann, da er sie selbst auch hat. Hier gibt es eine ermutigende Nachricht: Alle Menschen haben das Bedürfnis, anderen Menschen ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Ist das nicht wunderbar? Es kommt auf die Haltung und die Art der Formulierung an, wie wir etwas sagen. Dann bestehen größere Chancen, dass dein Gegenüber dazu beitragen möchte, deine Bedürfnisse zu erfüllen.
Beispielsweise: „Ich bin erschöpft und brauche Unterstützung. Kannst du bitte den Müll jetzt runterbringen?“
Aber Achtung: Dein Gegenüber kann auch Nein sagen. Damit musst du rechnen, denn wir stellen eine Bitte dar und keine Forderung. In diesem Fall kannst du eine neue Bitte formulieren oder gemeinsam eine Strategie überlegen. Zum Beispiel könntest du bei einem Nein fragen: „Wann bist du bereit, den Müll runterzubringen?“ Oder du könntest hinterfragen, welches Bedürfnis dein Gegenüber gerade erfüllt, wenn er den Müll nicht runterbringt. So entsteht Kontakt und Verbindung.
Ich zeige dir gerne, wie Gefühls- und Bedürfnisorientierte Kommunikation funktioniert, und du wirst sehen, wie sich die Qualität deiner zwischenmenschlichen Beziehungen verbessert.